Spülmaschine richtig einstellen (Bosch / Siemens / Neff)
Ist es nicht so, dass man Küchengeräte, sofern sie mit der Küche eingebaut wurden, einfach nur verwendet? Wer wirft denn heute noch einen Blick in die Bedienungsanleitungen, wo doch die Benutzung von Herd, Backrohr und Geschirrspüler von klein auf gelernt sind?
Dabei wäre das so wichtig! Denn die Monteure interessiert es in der Regel nicht, dass die Geräte auch alle richtig eingestellt sind. Das bleibt Sache des Eigentümers. So auch beim Geschirrspüler, der nur dann gute Arbeit leisten kann, wenn er auch richtig eingestellt ist. Wie aber kann und soll die Spülmaschine eingestellt werden? Worauf kommt es an? Und welche Werte sind die richtigen? Das und noch vieles mehr verraten wir Dir in diesem Artikel!
Mögliche Probleme
Kämpfst Du mit einem grau-blauen Belag auf den Gläsern? Bleiben vielleicht sichtbare Wasserflecken (bzw. Kalkflecken) auf dem Geschirr zurück? Oder trocknet der Spüler eventuell nicht richtig? Nun, dann bist Du noch gut dran. Denn die Fälle, in denen die Maschine samt Geschirr total verkalkt, sind gar nicht so selten. Dann ist der Innenraum der Maschine mit einem grauen Belag übersät, der sich nicht wegwischen lässt. Ursache dieser Probleme ist zumeist eine falsche Geräteeinstellung und nicht zwingend ein Defekt der Spülmaschine. Aber mehr dazu etwas weiter unten!
Achtung: Das Problem der Verkalkung kann leicht mit einem Salzbelag verwechselt werden. Der lässt sich im Gegensatz zum Kalkbelag aber mit den Fingern wegwischen. Mehr dazu findest Du im Artikel „Salzbelag in der Spülmaschine“.
Härtegrad des Wassers bestimmen
Eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Einstellung ist der Härtegrad des Wassers. Dieser aber muss zuerst einmal bekannt sein. Dafür kann bei der Gemeinde oder der örtlichen Wasserversorgung nachgefragt bzw. im Internet nachgeschlagen werden. Wer aber ganz sicher sein will, bestimmt den Härtegrad einfach selbst. Dafür reicht in der Regel ein einfacher Wasserhärtetest aus.
Um bei diesem Test die Wasserhärte zu bestimmen, wird etwas Wasser bis zur aufgedruckten Markierung in den Messbecher gefüllt. Dann werden nacheinander einzelne Tropfen der Titrierlösung in das Wasser getropft. Und zwar solange bis die Farbe des Wassers von Rot auf Grün wechselt. In diesem Fall ist es nach 13 Tropfen soweit und die Farbe schlägt um. Das bedeutet, dass das Wasser eine Wasserhärte von rund 13 °dH (Grad deutscher Härte) hat. Entsprechend der Hersteller-Tabelle muss die Spülmaschine bei einer Wasserhärte von rund 13 °dH auf die Einstellung (H:04) eingestellt werden.
Einstellungen der Spülmaschine aufrufen
Wie die Einstellungen der Spülmaschine aufgerufen werden, zeigen wir Dir in dieser Anleitung anhand von Spülmaschinen der BSH-Gruppe (Bosch, Siemens, Neff). Bei älteren Modellen müssen dafür zwei Tasten gleichzeitig gedrückt werden. Das ist zum einen die Gläser-Taste, die gehalten wird, während zum anderen die Start-Taste gedrückt wird. Sobald die Anzeige auf H:XX wechselt, befindet sich die Maschine im Einstellungsmodus.
Die wichtigsten Einstellungen werden durch die folgenden Buchstaben abgekürzt:
- H Wasserhärte
- d Intensivtrocknung
- r Klarspülermenge
- A Warmwasseranschluss
- (S)P automatische Abschaltung
- b(L) Signallautstärke
Durch Drücken der Glas-Taste kann nun zwischen den Einstellungen geblättert werden. Das Verändern der Einstellungen gelingt durch die Tasten Plus „+“ und Minus „-“.
Wasserhärte einstellen
Die bereits besprochene Einstellung der Wasserhärte ist auch gleich der erste Menüpunkt, der bearbeitet werden kann. Die Einstellung ist durch das Kürzel H gekennzeichnet und kann von 00 bis 07 verändert werden. Auf welchen Wert das Gerät tatsächlich eingestellt werden sollte, ist mit Hilfe der vom Hersteller bekanntgegebenen Tabelle zu bestimmen. In diesem Fall sollte die Einstellung H:04 gewählt werden.
Anmerkung: Das richtige Salz ist wichtig! Auf keinen Fall darf Speisesalz verwendet werden, da es Zusatzstoffe wie Rieselhilfen, Iodide oder Fluoride enthält. Auch fein gemahlenes Salz, kann manchmal zu massiven Problemen führen. Einen dieser Fälle haben wir im Beitrag „Spülmaschine weißer Belag-Salz oder Kalk“ beschrieben.
Enthärtung testen
Ein Test verrät, ob die Maschine richtig eingestellt ist und ob der Enthärter ordnungsgemäß funktioniert. Dafür sollte im Gerät natürlich genügend Salz vorhanden sein. Am besten wird der Salzbehälter bei dieser Gelegenheit gleich mal aufgefüllt.
Wichtig: Nach dem Nachfüllen sollte immer ein Spülgang gestartet werden, damit sich eventuell verschüttetes Salz nicht durch den Geräteboden frisst.
Jetzt wird ein weiteres Mal ein Spülgang gestartet, damit etwas Wasser für die Härtebestimmung des Spülwassers entnommen werden kann. Nachdem das Wasser eingelaufen ist, wird die Tür geöffnet und der Messbecher wieder bis zur Markierung befüllt. Wieder wird die Wasserhärte bestimmt. Und siehe da, jetzt liegt der Wert bei annähernd 0 °dH. Alles so, wie es sein soll. Der Härtegrad ist richtig eingestellt und die Enthärtungsanlage funktioniert.
Das Spülwasser sollte höchstens 3 °dH haben. Liegt der Wert deutlich höher ist, die Maschine entweder falsch eingestellt oder im schlimmsten Fall sogar die Enthärtungsanlage kaputt. Kalkschleier sind die Folge.
Klarspülmenge einstellen
Der nächste Menüpunkt ist die Klarspülmenge. Diese kann bei gutem Spülergebnis auf der Standardeinstellung r:04 bzw. r:05 belassen werden. Sind allerdings Wasser- bzw. Kalkflecken auf den Gläsern sichtbar, sollte die Dosierung erhöht werden. Wenn die Spülmaschine schlecht trocknet, kann eine höhere Klarspülmenge das Ergebnis ebenfalls deutlich verbessern. Ist hingegen ein blau-grauer, schlieriger Belag zu sehen, wird die Menge reduziert. Hier hilft nur Probieren, da es dafür bis dato keinen Test gibt.
Zusatztrocknung aktivieren
Die Zusatztrocknung ist eine feine Sache. Sie erhöht nicht nur die Temperatur ein klein wenig, sondern verlängert auch die Trocknungszeit, sodass das Geschirr insgesamt besser trocknet. Wer es hasst, nasses Geschirr auszuräumen, wird durch diese Option eine deutliche Besserung beobachten.
Signallautstärke
Es ist schon recht sinnvoll zu wissen, wann die Spülmaschine das Programm beendet hat. Aber muss sie wirklich immer so laut piepsen? Nein! Denn mit der Signallautstärke-Einstellung lässt sich diese Einstellung verändern und sogar ganz abdrehen.
Weitere Einstellungen
Alle weiteren Einstellungen sind in der Regel selbsterklärend. Wird die Spülmaschine an den Warmwasseranschluss angeschlossen, kann dies unter dem Menüpunkt A eingestellt werden. Natürlich muss die Maschine dafür grundsätzlich ausgelegt sein. Unter dem Menüpunkt P kann die Zeit bis zur automatischen Abschaltung des Gerätes eingestellt werden. Die Werte reichen von 00 (die automatische Abschaltung ist deaktiviert) über 01 (das Gerät schaltet nach 1 Minute ab) bis zu 02 (das Gerät schaltet sich nach 120 Minuten ab).
Einstellungen moderner Geräte
Modernere Geräte haben inzwischen eine Setup-Taste, um in die Einstellungen zu gelangen. Durch drei Sekunden langes Drücken wird das Setup aufgerufen und die Einstellungen können durchgeblättert werden. Die Menüpunkte lassen sich mittels der Pfeiltasten wechseln und abermals durch die bekannten Plus „+“ und Minus „-“ Tasten verändern. Die Einstellungen werden dabei entweder wie oben beschrieben abgekürzt oder sind im Klartext zu lesen.
Einstellungen Speichern
Um die Einstellungen zu speichern muss lediglich wieder die Start-Taste gedrückt werden. Bei den moderneren Geräten mit Setup-Taste ist die Setup-Taste erneut für 3 Sekunden zu drücken, damit die Einstellungen dauerhaft im Gerät gespeichert sind.
Multitabs, ja oder nein?
Die sogenannten All-in-One-Tabs versprechen den Betrieb ohne Salz und ohne Klarspüler. Das geht aber nur bis zu gewissen Härtegraden (21 °dH) des Wassers ohne Probleme. Unsere Empfehlung, die daher auf Multitabs gänzlich zu verzichten. Denn normales Pulver und eine richtig eingestellte Maschine liefern nicht nur das „beste“ Reinigungsergebnis, sondern sind auch die günstigste Art, sein Geschirr zu waschen. Beim Test in unserem Haus machte sich die Umstellung sofort beim ersten Spülgang bemerkbar.
Fazit
Alles in allem sollte die richtige Einstellung der Spülmaschine nun kein Kopfzerbrechen mehr bereiten. Es sind nicht besonders viele Einstellungen, die vorgenommen werden müssen. Diese zwei – nämlich der Härtegrad des Wassers und die Klarspülmenge – machen aber den entscheidenden Unterschied aus. Schließlich sorgen sie für sauberes Geschirr und ein langes Leben der Spülmaschine!
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